Feuerwehr Müschen
Feuerwehr und Dorf sind in Müschen Eins: Da das aus dem Jahr 1933 stammende, alte Feuerwehrgerätehaus unter Denkmalschutz steht, wäre ein An- oder Umbau unwirtschaftlich gewesen. Deshalb wurde die neue Fahrzeughalle der Feuerwehr an das Dorfgemeinschaftshaus herangerückt und 2023 eingeweiht.
Personal
Ortswehrführer | Marco Pfaffe | ||
Stellv. Ortswehrführer | Marcel Konzack | ||
Jugendfeuerwehrwartin | Melanie Walter |
Geschichte
Am 13. Dezember 1924 wurde in Müschen eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Bis dahin gehörte das Dorf zum Feuerwehr-Spritzenverband Babow im Kreis Cottbus. Es erklärten sich sofort 44 junge Männer bereit, mitzuwirken. Zum ersten Oberführer wurde Heinrich Budischin gewählt. Jedes Mitglied musste 50 Pfennig vierteljährlich zahlen, zudem gab es Strafzahlungen für das Zuspätkommen oder anderes Fehlverhalten. Schon am 14. Dezember 1924 fand die erste Ausbildung statt. Morgens um 10 Uhr wurde Alarm gegeben und die mit Hand betriebene Pferdegespannspritze, die im November für 2.200 Mark angeschafft worden war, kam zum Einsatz. Am 27. Dezember 1924 folgte die erste Großübung, bei der die Schnelligkeit der neuen Wehr erfolgreich geprüft wurde. Am 9. November 1925 trat die Freiwillige Feuerwehr voll ausgerüstet und erstmals in Uniform zur Übung an. Fast 10 Jahre nach der Gründung, 1933, begann der Bau eines Spritzenhauses. Die Gesamtkosten betrugen 4.450 Reichsmark. 1933 brachte der Nationalsozialismus einschneidende Veränderungen. Am 18. März 1934 wurden in Werben in einer außerordentlichen Versammlung die Freiwilligen Feuerwehren Werben und Müschen aufgelöst und eine einheitliche Amtsfeuerwehr mit hilfspolizeilichen Befugnissen für den Amtsbezirk Werben gegründet. Müschen bildete den 2. Löschzug. Uniformen wurden neu befohlen, Geräteexerzieren, Aufmarsch- und Luftschutzübungen standen auf der Tagesordnung.
1946 erhielt der Bürgermeister Hermann Huchatz vom sowjetischen Kommandanten den Befehl, wieder eine Feuerwehr aufzubauen. Das erwies sich als schwierig, weil das Gerätehaus geplündert war. So wurde die alte Handdruckspritze von 1924 wieder aktiviert.
Nach der Wende kam es zur Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Offheim. Das erste offizielle Ereignis fand am 12. Januar 1991 in Müschen statt. Die Kameraden aus Offheim „verkauften“ ihren VW-Bus, welcher bis zu diesem Zeitpunkt in Offheimer Diensten stand. Der damalige Müschener Wehrführer, Manfred Pank, griff dafür tief in seine Tasche. Für den Betrag von 1,00 DM wechselte der VW die Wehren.
Diese Partnerschaft wird seit 30 Jahren von der Einwohnerschaft und den Vereinen getragen, viele Besuche fanden statt, persönliche Freundschaften sind entstanden und werden bis heute gepflegt. Im März 2004 wurde auf Antrag der Offheimer Feuerwehr sogar eine Straße im Gewerbegebiet Limburg auf den Namen „Müschener Straße“ getauft.
Das Gerätehaus Müschen wurde 2014 unter Denkmalschutz gestellt. In der Begründung der Denkmalbehörde heißt es unter anderem: „Die Verbundenheit der heutigen Müschener mit ihrer Wehr wird auch dadurch dokumentiert, dass sie 1994 das Gerätehaus und besonders des Turm aus eigenen Mitteln und überwiegend in Eigenleistung behutsam sanierten." Eine FUK-konforme Sanierung dieses Kleinods erwies sich nicht nur als unwirtschaftlich, es hätte auch den Charakter des Gebäudes maßgeblich verändert. Daher entschied man sich für einen Anbau an das damals ebenfalls noch im Bau befindliche und 2022 eröffnete Dorfgemeinschaftshaus, welcher 2023 eingeweiht werden konnte.
Technik
Feuerwehraufbaubezeichnung: TSF-W
Fahrzeugtyp: Iveco Daily 70C18 D
Baujahr/Erstzulassung: 2018
In der Ortswehr: seit 2018
Termine/Übungszeiten
- jeden Sonntag 10 Uhr sowie nach Absprache
- sa
-
keine vorgegebenen Termine