Pakt der Pflege - Pflege vor Ort
Die „Pflege vor Ort“ ist eine von vier Säulen des Paktes für Pflege in Brandenburg. Das Amt Burg (Spreewald) beteiligt sich am Projekt und hat dafür im Jahr 2022 erstmalig Fördermittel in Höhe von 24.300 Euro über die „Richtlinie des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg zur Förderung von Maßnahmen kommunaler Pflegepolitik – Pflege vor Ort“ erhalten.
Zu den Merkmalen unserer ländlichen Region zählen die breit gefächerten Ortschaften und die zahlreichen Streusiedlungen. Damit verbunden ist, dass z. B. Ärzte und Supermärkte schwierig zu erreichen und soziale Kontakte oft nur schwer aufrechtzuerhalten sind. Das Projekt wird daher gezielt angesetzt, den Unterstützungsbedarf in den einzelnen Orten zu erfassen und allen Pflegebedürftigen, ob jung oder alt, eine bessere Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Gerade nach der langen Einschränkung durch die Corona-Pandemie sind die Maßnahmen dringend erforderlich. Es werden Angebote zum Auf- und Ausbau von Beschäftigungen, Angebote der Alltagsunterstützung, wie Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen, Essen usw. unterbreitet. Eine immer wiederkehrende Hürde stellt die Mobilität im ländlichen Raum dar, aber auch hier soll Abhilfe geschaffen werden.
Das Amt Burg (Spreewald) kann die genannten Maßnahmen und Aufgaben nur in Zusammenarbeit mit Partnern umsetzen. Unterstützung haben wir daher vom SOS-Kinderdorf Lausitz [Außenstelle in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota)], von der Diakonie Niederlausitz und der Volkssolidarität erfahren. Sie arbeiten bereits seit 2022 an der Vorbereitung und Umsetzung des Projektes und kommen täglich mit den betroffenen Personengruppen in Kontakt. Ihre Erfahrung und die Gespräche, die sich daraus ergeben, helfen dabei, die folgenden Maßnahmen umzusetzen:
- Teilhabe am Leben – Aufbau/Ausbau von Beschäftigungsangeboten
- Alltagsunterstützende Angebote – Hilfe im Haushalt, Einkaufen, Essen usw.
- Mobilitätshilfe im Sozialraum – Überwindung von Distanzen
- Schulungen und Fortbildungen.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit der Träger konnten bereits viele Interessenten und ehrenamtliche Akteure zur Unterstützung gewonnen werden. Diese treffen sich seitdem in regelmäßigen Abständen, da die Organisation und die inhaltliche Planung des Projektablaufs ein fortlaufender Prozess sind. Es wurden z. B. Flyer erarbeitet und verteilt, um auf die Angebote aufmerksam zu machen. Die anfängliche Scheu in der Bevölkerung hat sich gelegt und immer mehr Menschen melden ihren Bedarf an. Hausbesuche, Beratungsgespräche, die Begleitung bei verschiedenen Unternehmungen, wie Arztbesuche, Einkäufe usw., aber auch einfach nur die Begleitung bei Spaziergängen finden immer größeren Zuspruch. Auch ein wöchentlich stattfindendes Nachbarschaftscafé bzw. ein Seniorenstammtisch sind geplant.
Die Träger wollen sich untereinander vernetzen, um damit einen breiten Bedarfskreis abzudecken. Zudem kam der Wunsch auf, eine Vernetzungsrunde mit sämtlichen Akteuren der Pflege im Amtsgebiet ins Leben zu rufen, um den Austausch untereinander, wie auch die Ideenfindung zu fördern. Die Treffen fanden bereits zweimal statt und sollen weiterhin in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Die Verwaltung des Amtes Burg (Spreewald) wird die Internetseite www.amt-burg-spreewald.de unter der Rubrik „Leben“ weiter ausbauen und mit „Leben“ füllen. Interessierte sollen hier wichtige Anlaufstellen und Beratungsstellen finden und sich über Angebote im Amtsgebiet informieren können.
Das Projekt wird 2023 fortgeführt. Für weitere Ideen oder Hinweise kommen Sie gerne auf Frau Urban oder die Ansprechpersonen der teilnehmenden Träger zu. Auch werden jederzeit ehrenamtliche Akteure gesucht, die Interesse daran haben, sich mit anderen auszutauschen oder die Menschen in ihrer Nachbarschaft im Alltag zu unterstützen.